Das rosa Einhorn – Eine Kitsch-Revue

„Das rosa Einhorn“ – dies war die schillerndste Komödie des Sommers!

Kitsch, Musik, Verwechslungen und jede Menge Türen: In dieser wilden Hotelkomödie prallen siebzehn Figuren in irrwitzigen Szenen aufeinander – turbulent, absurd und herzergreifend zugleich. Ein liebevoll überdrehtes Bühnenspektakel, das alle Register zieht: Schwank, Boulevard, Operette und Krimikomödie in einem. Mitsingen ausdrücklich erlaubt!

„Das rosa Einhorn“ ist somit ein liebevolles Spiel mit den grossen und kleinen Klischees des Unterhaltungstheaters – eine farbenfrohe, leicht überdrehte und sehr charmante Hommage an all das, was wir an Kitsch und Komik heimlich lieben.

Premiere war am Mittwoch, 13. August 2025. Wir spielten bis Samstag, 23. August 2025 (insgesamt 9 Aufführungen) und dies bei fast jedem Wetter!

Spielort: Freilichtarena Erlinsbach SO (beim Fussballplatz)

Grusswort des OK-Präsidenten

Sehr verehrtes Publikum, liebe Theaterfreunde

Die Freude am Theaterspielen ist zurück im Erzbachtal – lebendiger denn je! Der Theatervirus wurde in unserer Region bereits im Jahr 2001 durch das Stück des einheimischen Dramatikers Cäsar von Arx gepflanzt. Seither wächst und gedeiht die Theaterkunst hier mit jeder Aufführung, wird weitergegeben und weiterentwickelt.

Alle zwei Jahre verwandelt sich die Freilichtarena beim Pfadiheim in Erlinsbach in eine Bühne voller Leben, Emotionen und Spielfreude. Der Theaterverein “Erlinsbacher Bühne” präsentiert mit grossem Engagement ein Freilichttheater der besonderen Art – und ist damit längst zu einem festen Bestandteil unseres kulturellen Lebens geworden.

Es erfüllt mich jedes Mal mit Staunen und Begeisterung, wie unsere Schauspielerinnen und Schauspieler mit Leidenschaft und Hingabe ihre Rollen einstudieren und zum Leben erwecken. Der Applaus des Publikums ist – wie immer – der schönste Lohn für ihre Arbeit.

Doch nicht nur auf, sondern auch hinter der Bühne wird Grossartiges geleistet: Eine motivierte Crew sorgt mit viel Herzblut und Liebe zum Detail dafür, dass jede Vorstellung zu einem stimmungsvollen Erlebnis wird. Ein herzliches Dankeschön gilt den zahlreichen freiwilligen Helferinnen und Helfern – sie sind ein unverzichtbarer Teil unseres Erfolgs.

Auch die beiden Erlinsbacher Gemeinden verdienen unseren grossen Dank für ihre stetige Unterstützung – ebenso wie unsere grosszügigen Sponsoren, die Inserenten im Programmheft und alle, die mit Naturalspenden zum Gelingen beitragen.

Liebe Gäste, ich wünsche Ihnen einen unvergesslichen Theaterabend unter freiem Himmel. Geniessen Sie die Stunden inmitten von Theaterfreunden, lassen Sie sich verzaubern – und danke für Ihre Treue.

Den Schauspielerinnen und Schauspielern rufe ich zu: Ein kräftiges „Toi, toi, toi“!

Hans Jürg Müller, OK-Präsident

Das Rosa Einhorn – Anlass und Idee

Geschrieben wurde das Stück für die Muttenzer Freilichttheatergruppe Rattenfänger, welche zu leiten ich seit 36 Jahren die Freude habe. Sie spielt normalerweise Klassiker oder andere hoch angesehene Theaterliteratur. Das Rosa Einhorn sollte die bewusste Antithese dazu darstellen. Ich wollte die Welt für einmal schöner malen, als sie ist, den Himmel voller Geigen hängen. Entstanden ist eine unverhohlen kitschige, bunt ausgelassene Komödie, voll von Stilmitteln und Narrativen, welche die Rattenfänger normalerweise meiden.

Es sind die Erzählformen des Schwanks, des Boulevards, der Kriminalkomödie und der Operette. Dazu war es unabdingbar, mich seriös in diese Genres einzulesen, denn der Reiz beim Schreiben lag nicht darin, einfach eine weitere theatralische Posse in die Welt zu setzen, er lag in der bewussten Überhöhung – wenn schon, denn schon. Und persiflieren lässt sich nur, was man gut kennt.

Die Überhöhung begann mit der Anzahl der Figuren. Statt einem kleinen, leicht überschaubare Personenkreis bevölkern im Rosa Einhorn siebzehn Charaktere die Bühne. Dies ergibt beinahe unendliche komödiantische Möglichkeiten, man muss die Figuren nur in entsprechenden Situationen aufeinanderprallen lassen und keine Angst vor Absurditäten haben. Auch nicht vor Türenschletzereien: Wenn eine übliche Schwank-Bühne mit drei oder vier Türen ausgestattet ist, im Rosa Einhorn gibt es neun.

Und schon springt die bewusst hanebüchene Handlung im Zickzack, wobei sie beständig die häufigsten Versatzstücke der genannten Theaterformen aufnimmt: situationskomische Verwechslungen, Lügen und Ausreden, Eifersuchtsdramen, Verfolgungsjagden,Geschlechterverwandlungen und Herz/Schmerz-Eruptionen. Selbstredend nehmen die Figuren sich selbst und ihre Probleme jederzeit vollkommen ernst.

Ein weiteres Mittel zur augenzwinkernden Überhöhung ist die „Musik aller Art und Unart“, die das Stück erst zur „Revue“ macht. Ihr Einsatz ist ein wichtiges Puzzlestück, wobei neben Schlagern aus neun Jahrzehnten auch auf Operettenmelodien und fast vergessene Volkslieder zurückgegriffen wird, bei denen der Hirsch am Bergsee noch ungeniert röhren darf. Die Gesangstexte sind passgenau überschrieben, die eingängigen Melodien hingegen holen das taschentuchfeuchte Sentiment an Bord – oder eben den Kitsch. Es darf gerne mitgesungen werden!

Viel Vergnügen wünscht von Herzen

Danny Wehrmüller, Autor